1100 n. Chr. | Erstmals taucht mit "Berhtolfi comitis de Marstetin" ein Graf von Märstetten auf
Nur 8 Jahre später wird in Riedöschingen am 27. oder 28. Februar 1100 n. Chr. eine weitere Schenkung von Gütern im Hemmental mit dem Walde Randen durch Graf Burkhard von Nellenburg an das Kloster Allerheiligen beurkundet. Hier taucht zusammen mit Mitgliedern des Hochadels wie Berchtolf, dem Herzog von Zähringen, erstmals ein "Berhtolfi comitis de Marstetin" (Graf von Märstetten) auf:
Notum sit omnibus Christi fidelibus, tam presentibus quam futuris, quod ego Burchardus, comes de Nellenburc, trado ad monasterium sancti Salvatoris, quod situm est in villa, que vocatur Scafhusa, predium meum Hemmendal cum silva Randa; tum in agris, pratis, aquis aquarumve decursibus, pascuis, molendinis cum omnibus pertinentiis, que vel scribi vel nominari possunt, tum etiam in venationibus, in cunctis utilitatibus trado et ex iure meo in ius et potestatem eiusdem monasterii transfundo pro salute anime mee, parentum meorum ac posterorum. Si quis autem hanc traditionem infringere voluerit, quod deus avertat, multam, quam continet carta, persolvat, hoc est X uncias auri, totidem pondo argenti, insuper hec traditio stabilis et inconvulsa permaneat.
Actum in villa Eschingen, anno ab incarnatione domini MC., indictione VIII., III. kalendas marcii. Signum Burchardi comitis, qui hanc traditionem fecit et, cum ceteris confirmans, super altare sancti Salvatoris posuit coram testibus hic subnotatis: Signum Berhtolfi ducis de Zaringen (Berchtolf, Herzog von Zähringen). Signum Herimanni marchionis de Linthburch (Hermann, Marquis von Limburg). Signum Theodorici comitis de Nellenburch (Theodor, Graf von Nellenburg). Signum Ludwici comitis de Stoffeln (Ludwig, Graf von Stoffeln). Signum Berhtolfi comitis de Marstetin (Berchtolf | Berthold |Bertolf, Graf von Märstetten). Signum Arnolfi advocati Augiensis de Golthbach. Signum Heinrici advocati Constantiensis de Berge. Signum Ŏdalrici de Mamburron (Mammern). Signum Arnolfi de Hiltenswilare (Hiltensweiler D). Signum Lanthberti de Husen et filiorum eius Lanthberti et Burchardi. Signum Gebehardi de Selvingen. Signum Ŏdalrici de Ahe. Signum Eigelwardi et filii eius Eigelwardi de Ŏzenswilare (bei Buchheim D). Signum Gothefridi de Leunegge. Signum Hiltheboldi de Tannegge (Tannegg). Signum Adelberonis de Singen. Signum Adelberonis de Engin. Signum Waltheri de Echingen. Signum Roudolfi de Dengen et Burchardi de Dengen. Signum Ŏdalrici et Swiggeri fratrum de Luithgeringgen. Signum Adelberti et Heinrici de Rammesheim. Signum Ŏthgozzi de Hohenstetin. Signum Berhtolfi et Heinrici de Baldingen. Signum Erchenberti et Hiltheboldi de Turreheim. Signum Sigebotonis de Rettheim. Signum Ernestonis de Anselvingen. Signum Arnolfi et Ŏdalrici de Nuvenhusen. Signum Gerungi et Arnolfi de Gothmǒtingen. Signum Bennonis et Bergeri de Speichingen. Signum Adelberonis et Hugonis de Huvingen.
Ego Giselbertus, monachus sancti Salvatoris, scripsi et subscripsi. Amen. (Verfasser des Texts)
1102 n. Chr. | Graf "Berhtoldi comitis de Marstetin" wirkt ein weiteres Mal als Zeuge
Signum Berhtoldi comitis de Marstetin, Diethalmi de Tockinburch (Diethelm II. oder III. von Toggenburg), S. Odalrici et fratris eius Adelgozzi de Manburron (Ulrich und sein Bruder Adelgoz von Mammern), S. Liutoldi de Murchart, S. Eggehardi de Bettewisin (... usw.)
Quelle: Quellen zur Schweizer Geschichte, Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz, veröffentlicht 1881, Notizen: v.3 1879
~1102 n. Chr. Irmingard de Marstetin bringt im Allgäu "Gotfridus (I.) de Marstetin" zur Welt
Comtesse Irmingard de Marstetin soll die Tochter von Graf "Berchtold de Marstetin" sein. Ihr erster Sohn Gotfridus (vermutlich aus der Ehe mit "Rupertus", einem der "edlen Herren von Ursin", heute Markt Irsinn im Allgäu) bezeichnet sich später (ab etwa 1130 n. Chr.) als "Gotfridus de Marstetin, Graf von Ronsberg". Dieser Zeitpunkt begründet wohl die neue Linie der "de Marstettin" in Süddeutschland. Interessant ist, das bei solchen Heiraten jeweils nicht das Geschlecht des Ehemanns, sondern der aus dem Hause "de Marstetin" stammenden Gattin weitergeführt wurde.
1120 n. Chr. | Graf Berhtold von Märstetten soll in Wiesendangen das "Weyerhuus" erbaut haben
Gemäss Quellen zur Geschichte von Wiesendangen soll um 1120 Graf Berhtold von Märstetten in Wiesendangen einen Wohnturm mit Wassergraben gebaut haben, welcher den Namen "Weyerhuus" erhielt. Dieses Gut geht später in den Besitz der Kyburger über. Sowohl zeitlich als auch vom Namen her könnte dies zutreffen. Allerdings drängt sich die Vermutung auf, dass es sich dabei um einen gleichnamigen Sohn des bereits 1100 erwähnten "Berhtold comitis de Marstetin" handelt, zumal er sich fortan statt "Berchtoldus de Wisendangen" genannt haben soll, seine Söhne "Ritter von Wiesendangen". Möglicherweise hatte dieser "Berthold de Wisendangen" eine Tochter mit dem Namen Irmingard.
1256 wird übrigens ein "Rudolf von Wiesendangen" Vogt von Frauenfeld und Richter über den unteren Thurgau. In den folgenden Jahren steigen die Herren von Wiesendangen im Dienste der Habsburger zu höheren Aemtern empor. Die Beziehungen zu der Burg in Wiesendangen lockern sich.
Quelle: Gemeinde Wiesendangen sowie weitere Archive.
1126 n. Chr. | Ein "Adilgoz" stiftet 1126 eine Kapelle im Kloster Einsiedeln
Dieser "Adilgoz" könnte entweder ein Bruder des oben erwähnten Grafen "Berhtoldi" oder allenfalls ein Sohn gewesen sein. Jedenfalls weisen die Schenkungen darauf hin, dass "Adilgoz" aus einer wohlhabenden Familie im Raum Thurgau stammte:
Adilgoz (de Marstetin ?) stiftet 1126 eine Kapelle im Kloster Einsiedeln, dem er (zudem) Güter in Matzingen, Rümikon, Umikon, Affeltrangen und Wigoltingen schenkt.
Quelle: Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, von Heinrich Türler, Marcel Godet, Victor Attinger, H. Tribolet, Léon Montandon; veröffentlicht von Administration des Historisch-Biographischen Lexikons der Schweiz, 1924
Um 1130 n. Chr. | Die "de Marstettin" breiten sich nach Süddeutschland aus
Um das Jahr 1130 herum verlieren sich zunehmend die Hinweise, dass die "de Marstettin" in Märstetten noch aktiv gewesen wären. Ein männlicher Ast der Familie scheint in den "Rittern von Wiesendangen" aufgegangen zu sein, ein anderer Zweig hat sich wohl durch Heirat in Süddeutschland im Grenzgebiet zwischen Baden-Württemberg und Bayern niedergelassen und in die Äste der "Grafen von Marstetin, genannt von Neuffen" und "von Marstettin, Grafen von Ronsberg" aufgeteilt. Nicht ausgeschlossen kann zudem, dass eine Tochter der "de Marstettin" möglicherweise einen der Herren "von Klingen" geheiratet hat, was auch die zeitliche Abfolge bei den Besitzverhältnissen in Märstetten erklären könnte.
Trotzdem verfolgen wir die Spuren des Geschlechts der "de Marstettin" weiter, da es sich offensichtlich um eine sehr einflussreiche Familie des alemannischen Hochadels mit zahlreichen Beziehungen zu Fürstenhäusern und Klöstern gehandelt hat. Offenbar steht die Burgruine Marstetten bei Aitrach (D) noch heute im Besitz eines letzten Astes der ehemaligen "von Märstetten".
~1140 n. Chr. | Sage über den Kreuzfahrer "Graf von Marstetten"
"Der Möringer" - eine Sage über den Kreuzfahrer Graf von Marstetten, Herr auf Schloss Buch
In der Mitte des zwölften Jahrhunderts, als noch Tausende im frommen Wahne nach dem Lande pilgerten, wo der Heiland unter Menschen gewandelt war, um dort im Kampfe gegen die Ungläubigen Sieg oder Tod zu finden - da unternahm auch der schwäbische Graf von Marstetten, genannt der Möringer, einen Kreuzzug nach Palästina, um an der Stelle, wo der Erlöser litt und starb, die begangenen Sünden abzubüßen. Eine junge Gattin hinterließ er daheim und eine einzige Tochter, die Erbin aller seiner Güter.
Sieben lange Jahre waren der verlassenen Gattin dahin geschwunden und noch nicht war er, der fromme Gatte, zurück gekehrt. Sie schickte Kundschafter aus nach allen Gegenden, aber keiner fand seine Spur. Und als die Späher alle wieder heim gekehrt waren und keine Kunde mitgebracht hatten, da legte Emma Trauergewänder an, denn sie war überzeugt, dass der Heißgeliebte nicht mehr lebe, sei er nun dem Schwerte der Sarazenen unterlegen; sei er ein Raub der Meereswellen geworden. Aber nach jahrelangem Trauern da war es ihr doch zu öde auf einsamer Burg, da weinte sie manche Träne schon nicht mehr wegen des verlorenen Gatten, sondern dass sie in des Lebens schönsten Jahren der Liebefreuden entbehren müsse. Auch gab es der edlen Ritter nicht wenige, die um der schönen Witwe Hand baten. Unter ihnen war auch Berchtold von Neuffen, ein rüstiger Ritter-Jüngling, und wie Emma urteilte, ihrer Gegenliebe nicht unwürdig. Als sie einst beide auf dem Balkon standen und ihre Blicke an der schönen Frühlingslandschaft weideten, die vor ihnen ausgebreitet lag, fasste Berchtold ein Herz und hielt um Emmas Hand an. Diese erklärte dagegen: "Sobald Ihr mir Gewissheit verschafft, dass mein Gatte gestorben, so erhaltet Ihr meine Hand." Berchtold durcheilte das Land und suchte jeden auf, der von der Pilgerschaft aus Palästina zurück gekehrt war. Alle forschte er nach dem Möringer aus, aber lange waren seine Nachforschungen vergebens, bis er einen alten Knappen antraf, der fest und steif behauptete, er habe den Möringer in einer Schlacht unter den Hieben der Sarazenen fallen gesehen.
Der glückliche Jüngling eilte mit dem Greise nach dem Schloss zu Buch, wo sich Emma aufhielt, damit sie aus des Augenzeugen Munde erfahre, dass sie wirklich Witwe sei.
Der Vermählungstag ward anberaumt. In lautem Jubel, beim Becher und frohen Reigengetümmel ward er von Rittern und Knappen, von Edeldamen und Zofen auf dem Schlosse zu Buch gefeiert. Schon senkte sich die Sonne des Tages, und dunklere Schatten senkten sich über die Täler. Da kam ein armer Pilger, entkräftet von den Beschwerden einer langen Reise, in der Mühle am Fuße des Schlossberges an und bat um einen Erfrischungstrunk. Er blickte zu der Burg hinauf und erkannte an den vom Kerzenlichte strahlenden Zimmern, an den häufigen Schattengruppen, die hinter den hell erleuchteten Fenstern vorüber schwebten, dass dort oben ein Freudenfest gefeiert werde. Als er den Müller um die Ursache desselben fragte, antwortete dieser: "Wahrlich - Ihr müsst weit hergekommen sein, dass Ihr noch keine Kunde davon erhieltet, dass unsere gnädige Frau sich heute mit Berchtold von Neuffen vermählt." "Wen nennt Ihr Eure gnädige Frau?" fragte der Pilger hastig. "Gräfin Emma von Marstetten. Der Möringer war ihr Gemahl, aber er zog in das ferne Morgenland und fiel dort im Kampfe mit den Ungläubigen. Lange trauerte die sittsame Wittib deshalb, bis sie nun einwilligt, des Neuffen Ehegemahlin zu werden."
Wie vom Blitze getroffen stand der Pilger ob des Gehörten, dann setzte er rasch den Becher hin und verließ mit hastigen Schritten den erstaunten Müller. Den Schlossberg flog er hinan, und zu den Geladenen drang er hinein, trotz aller Widerrede, bis dahin, wo die glückliche Braut saß, von des Bräutigams Armen umfangen. Unbemerkt warf er einen Ring in Emmas Becher und blieb dann ruhig hinter ihrem Stuhle stehen, zu erwarten, was daraus erfolgen würde. Bald sah er, wie Emma den Becher ergriff, - sein Busen erhob sich, sein Herz pochte stürmend - er sah, wie sie den Becher ansetzte, wie sie ihn rasch vom Munde nahm, wie sie erblasste, den Ring aus dem Weine nahm und aufsprang von ihrem Sitze. Er hörte ihre Worte: "Er ist da, er ist heim gekehrt! Wo der Ring ist, da kann er nicht fern sein." "Wer?" fragte Berchtold bestürzt. "Mein Gatte, mein einziger, mein rechtmäßiger Gemahl!" Staunend drängten sich die Gäste näher, blickten umher im Zimmer, blickten wieder auf den Ring, den die wonnetrunkene Emma noch immer in den Händen hielt.
Eine leise Stimme flüsterte Emma zu: "Kennst du mich nicht, mein trautes Weib?" Und sie erblickte den Pilger, prüfte seine Züge - nur ein Augenblick, und sie lag in seinen Armen. Sprachlos war der Liebenden Entzücken, aber eben so stumm auch des getäuschten Neuffen Schmerz.
"Beruhige dich, Berchtold von Neuffen", sprach der Möringer darauf, und reichte dem Jüngling die ritterliche Rechte. "Ich will nicht, dass meine Heimkehr Trauer einflöße in jemandes Herz. Konntest du die Mutter lieben, so wirst du auch die Tochter nicht verschmähen. Noch wenige Jahre, und sie wird mannbar sein; dann sei sie dein und mit ihr nach meinem Tode alles Gut, das ich jetzt besitz." Unaussprechlich war die Freude aller, und trunken vor Lust leerten die Ritter ihre Humpen auf das Wohl des edlen Möringers und seines Weibes, auf das Wohl Neuffens und seines Fräuleins.
Der von Neuffen wartete gern noch einige Jahre, bis 1154 der Möringer ihm seine Tochter gab und zugleich mit ihr die Herrschaften Marstetten und Weißenhorn.
1154 n. Chr. | Sage: Heirat der Tochter des Grafs von Marstetten mit dem Ritter Berchtold von Neuffen
Nach der obigen Sage soll der Kreuzfahrer Graf von Marstetten, Herr auf Schloss Buch, im Jahre 1154 seine Tochter dem jungen Ritter Berchtold von Neuffen zur Frau gegeben haben. Dieser nannte sich in der Folge "Graf Berhtold (I.) de Marstettin, dicto de Niffen". Rechnet man vom späteren "Berchtold III." zurück, dürfte sowohl der Zeitpunkt als auch die Geschichte einigermassen zutreffen. Beim Kreuzfahrer "Möringer" dürfte es sich somit um "Gotfridus (I.) de Marstetin", Sohn der "Irmingard (I.) de Marstetin" handeln. In der Sage wird "Emma" als treues Weib des Kreuzfahrers erwähnt. In der Namensforschung wird "Emma" als Kurzform von Namen, die mit "Erm..." oder "Irm..."beginnen, aufgeführt. "Emma" dürfte somit gleichbedeutend mit "Irmgard" sein.
1155 n. Chr. | Erwähnung einer "ecclesia" (Kirche) in Märstetten
In einem Dokument von Kaiser Barbarossa vom 27. November 1155 wird eine "ecclesia" in Märstetten erwähnt, die zum Domstift Konstanz gehört. Allerdings muss unter dem Begriff "ecclesia" nicht etwa ein Kirchengebäude, sondern in erster Linie die kirchliche Gemeinschaft (z. B. "ecclesia catholica") verstanden werden. Üblich waren sogenannte "Eigenkirchen".
1172 n. Chr. | Tod von "Gotfridus (I.) de Marstetin, Graf von Ronsberg"
"Gotfridus (I.) de Marstetin", Graf von Ronsberg verstirbt 1172 n. Chr. Sein Sohn "Gotfridus (II.) de Marstetin" wird im Jahr 1195 begraben. "Gotfridus (III.) de Marstetin" schliesslich lebt bis 1239 n. Chr. Im Jahre 1259 wird mit "Ita (Jutta) de Marstetin" ein weiteres Mitglied der Familie begraben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um die Gattin von "Gotfrid (III.)", welche in erster Ehe mit dem Graf "Diethelm von Toggenburg" verheiratet war. Als Nachfolger erscheint in den Archiven ein "Bertholdo de Marstetin dicto de Niffen" (auch „de Nyffen“, von Neuffen), der 1258 n. Chr. einen „Cunradus de Rota“ oder „Cunradus de Rothe" begleitet. 1291 wird als Todesjahr von "Berthold III. de Marstetin dicto de Niffen" aufgezeichnet.
1182 n. Chr. | Erwähnung des Grafen "Gotfridus (II.) comes Marstetin"
Um 1185 n. Chr. | Ungefähres Jehr der Geburt von "Ulrich II. von Klingen"
1186 n. Chr. | Markgraf "Heinrich von Ronsberg" gründet das Kloster Ursin auf dem Burgberg Irsee (D)
Die Edelherren von Ursin waren Vasallen der Welfen, des Hochstifts Augsburg und des Klosters Kempten. Etwa 1100 heiratete "Rupertus" von Ursin die Erbgräfin "Irmingard de Marstetin". Auf dem Ronsberg erbauten die Herren von Ursin um 1130 ihre neue Stammburg und nannten sich seitdem nach diesem Ort. Durch die Heirat waren die vormals "Edlen von Ursin" aufgestiegen und nannten sich nun "de Marstetin, Grafen von Ronsberg". Sie erhielten 1182 die Markgrafenwürde.
Markgraf Heinrich von Ronsberg war vermutlich der zweite Sohn von "Gotfridus (II.) de Marstetin, Graf von Ronsberg". Er holte 1182 einen Benediktiner aus Isny als Vorsteher nach Irsee. Die Mönche zogen 1185 zunächst auf die inzwischen aufgelassene Stammburg der Herren von Ursin bei Irsee, bis sie 1190 wegen Wassermangels unterhalb der Burg ihr Kloster errichteten.
Es bestanden interessanterweise auch später wieder Beziehungen in die Gegend von Märstetten: So gibt es in Kreuzlingen ein Schlösschen "Irsee", welches 1683 von der Reichsabtei Irsee bei Kaufbeuren am Jakobsweg errichtet wurde. Es diente als Sommerresidenz und als Gästehaus.
1195 n. Chr. | Tod von "Gotfridus (II.) de Marstetin"
Dieser "Gotfridus" muss aufgrund der Jahreszahl wohl ein Sohn (oder Enkel?) des Grafen "Berhtold" (siehe ab 1100 n. Chr.) oder evtl. Sohn des "Adilgoz" (siehe 1126 n. Chr.) gewesen sein:
23. IX kal. Gotfridus comes Marstetin, Waltherus lupisella (...)
Quelle: Dioeceses Augustensis, Constantiensis, Curiensis; von Franz Ludwig Baumann, veröffentlicht von Monumenta Germaniae Historica, 1983